In memoriam

Lieber Michi,

Deine Zeit bei den Schützen begann im Jahr 1997 als Du in die Schützenkompanie Zwölfmalgreien eingetreten bist.

Zusammen mit Deinem Bruder Georg, mit Yota und Stuefer wart ihr eine eingeschworene Gruppe, die bei jeder Ausrückung da war. Schon früh übernahmst Du die Aufgabe des Kassiers und wurdest im Jahr 1999 zum Fahnenleutnant gewählt. Doch mehrere Umstände ergaben, dass sich die Kompanie auflösen musste.

Nach Deinem Umzug nach St. Pauls bist Du zu uns Eppaner Schützen gestoßen. Dies war in jener Zeit, als  wir gerade mit dem Gewehrexerzieren begonnen haben. Das wolltest Du Dir nicht entgehen lassen!

Du hast Dich stets für das Schützenwesen engagiert und Deine Aufgaben in der Kompanie immer sehr ernst genommen, sei es als Schütze, Schriftführer, Fähnrich oder als Oberjäger.

Als keines der anderen Kommandantschaftsmitglieder bereit war, in die Fußstapfen von Reinhard zu treten und die Zukunft unserer Kompanie auf dem Spiel stand, hast Du Dir nach Absprache mit Deinem Bruder Georg ein Herz gefasst und uns mitgeteilt: Die Schützen sind mir zu wichtig als dass wir diese Gemeinschaft aufs Spiel setzen können. Ich werde mich der Wahl zum Hauptmann stellen.

Wir waren von Anfang an der festen Überzeugung, dass Du diese Aufgabe auf Deine wunderbare Art und in gewohnter Manier ausgezeichnet meistern würdest. Und wir hatten Recht. Gerne sind wir Dir nachmarschiert und Du hast unsere Kompanie hervorragend repräsentiert.

Geradlinigkeit, Ausgeglichenheit, Zielstrebigkeit zeichneten Deinen Charakter aus und so konntest Du die Kompanie vorbildlich führen, die Kameradschaft in unserer Kompanie und zu den Partnerkompanien stärken und ausbauen.

Gegen billige Ausreden hast Du Dich stets gewehrt: Du sagtest immer, Sport oder Freizeitvereine sind ein Hobby, das man ausüben kann oder nicht. Schütze ist man im Herzen, da gibt es keine faulen Ausreden.

Wir müssen nicht mehr an die Front. Wir wissen nicht was Kälte, Hunger und Leiden ist. Wir müssen das Feuer unserer Vorfahren weitertragen. Dennoch hast Du in Deinem letzten Lebensjahr gelitten wie keiner von uns und Deine Lieben mit Dir.

Wir trauern um einen guten Kameraden, sind aber auch dankbar für unsere gemeinsame Zeit und für all die schönen und auch denkwürdigen Momente, die wir zusammen mit Dir, unser geschätzter Hauptmann, erleben konnten.

Lebe wohl in einer anderen Welt!