Die Geschichte unserer Kompanie seit der Wiedergründung 1959

WIEDERGRÜNDUNG DER SCHÜTZENKOMPANIE

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde mit vielen ähnlichen Institutionen und Vereinen auch die Schützenkompanie Eppan aufgelöst, da für diese Einrichtungen kein Platz mehr in unserem Lande war.

Dank einer Gruppe begeisterter Männer wurde nach dem Zweiten Weltkrieg die Wiedererrichtung der Eppaner Schützenkompanie in die Wege geleitet, die dann am 4. Juli 1959 bei der Gründungsversammlung schon 28 aktive und 7 unterstützende Mitglieder zählte. Bei dieser Versammlung im Stroblhof ergriff auch Schützenmajor Georg Klotz aus dem Passeiertal das Wort und zeigte in einer beschwörenden Rede, dass der Tiroler Schütze Glauben, Recht, Heimat und Freiheit über alles liebe und es Aufgabe der Schützenkompanien sei, dem Väterglauben und dem Brauchtum die Treue zu bewahren und aller Welt diesen tiefverwurzelten Schützengeist zu zeigen.
Zur Gründungsversammlung waren 60 Vertreter aus allen Fraktionen der Gemeinde Eppan gekommen. Lehrer Alois Schwarz leitete die Versammlung, auf der auch die Trachtenbeschaffung und deren Finanzierung besprochen wurde. Jeder Schütze musste mit rund 55.000 Lire, bei 30.000 Lire Anzahlung, selbst aufkommen.

 

1. ORDENTLICHE GENERALVERSAMMLUNG

Die gewählte Kommandantschaft, die aus der ersten ordentlichen Generalversammlung vom 25. Juli 1959 hervorging, bestand aus: Helmut von Lutz, Hauptmann; Karl Ortler, Oberleutnant; Karl Zublasing, Fahnenleutnant, und den Fähnrichen Leo Ortler, Franz Niedermayr und Gustl Meraner. Zur Vollversammlung beim Weißen Rössl in St. Michael waren rund 40 Personen erschienen und der Vorsitzende Alois Schwarz konnte auch den Bürgermeister Fritz Dellago und den Schützenmajor August Pardatscher begrüßen. Nach der reibungslos verlaufenen Wahl dankte Lehrer Schwarz und bat die Schützen und die Kommandantschaft, den eingeschlagenen Weg trotz Schwierigkeiten fortzusetzen und mit gutem Beispiel allen Bürgern die wieder errichtete Schützenkompanie zu präsentieren, vor allem aber dem Vorsatz treu zu bleiben, alles Gute für das geliebte Heimatland Südtirol zu tun. Nun ergriff der neu gewählte Hauptmann Helmuth von Lutz das Wort und betonte als Führer der Kompanie stolz zu sein und gab das Versprechen, alles zu tun, was der Kompanie zur Ehre gereiche. Auch Bürgermeister Dellago sprach Worte der Anerkennung und versprach, der Kompanie einen namhaften Betrag für die Anschaffung weiterer Trachten zukommen zu lassen. Auch Schützenmajor Pardatscher zeigte sich erfreut, dass Eppan nun eine Schützenkompanie habe und mit den Lied „Es lebt der Schütze froh und frei“ ging die 1. ordentliche Vollversammlung zu Ende.
Nun bestand die wiedererrichtete Schützenkompanie Eppan aus 28 aktiven und 7 unterstützenden Mitgliedern.

STANDESLISTE DER SCHÜTZENKOMPANIE EPPAN VOM JAHRE 1959

August Meraner
Alois Schwarz
Helmuth von Lutz
Josef Kasseroler
Rudolf Spitaler
Karl Zublasing
Max Federa
Leo Ortler
Karl Niedermayr
Gottfried Planer
Karl Mayr
Robert Meraner
Edmund Spitaler
Josef Werth
Siegfried Warasin
Johann Pichler
Ludwig Spitaler
Heinz Sanin
Franz Hafner
Franz Niedermayr
Siegfried Werth
Karl Mauracher
Anton Pichler
Hans Klotz
Richard Kofler
Georg Ohnewein
Karl Ortler
Karl Gasser
Leonhard Romen

ERSTES AUSRÜCKEN

Am 12. September 1959 nach einer Messe in der Kapuzinerkirche marschierte die Schützenkompanie Eppan mit jener von Kaltern unter den Klängen der Bürgerkapelle von St. Michael zum Sonnenplatz, wo sie Bürgermeister Fritz Dellago herzlich begrüßte und seine Freude über das Wiedererstehen der Schützenkompanie ausdrückte. Hauptmann Helmuth von Lutz meldete sodann die Stärke der beiden angetretenen Kompanien: 4 Fahnen, 8 Offiziere, 90 Mann. Es war ein schöner Tag für das ganze Dorf.

 

DER FESTUMZUG IN INNSBRUCK

Am selben Abend hieß der Landeshauptmann von Tirol Dr. Hans Tschiggfrey vor dem neuen Landhaus in Innsbruck den Südtiroler Schützenblock in der Stärke von 3000 Mann willkommen. Trotz der finanziellen Schwierigkeiten wegen des Ankaufes der teuren Schützentrachten konnte die Eppaner Schützenkompanie mit 26 Mann und den drei Fahnen zusammen mit der Schützenkompanie Kaltern, in einer Gesamtstärke von 90 Mann, 4 Fahnen und 8 Offizieren, am 13. September 1959 am großen Festzug in Innsbruck anlässlich der 150-Jahr-Feier teilnehmen. Nie war die Einheit des dreigeteilten Tirols so deutlich dokumentiert worden, wie auf diesem Festzug, der sogar jenen anlässlich der 100-Jahr-Feier 1909 vor unserem greisen Kaiser Franz Josef l. übertraf.

In dem vor dem alten Landhaus am Rennweg aufgebauten Ehrenzelt waren folgende Ehrengäste anwesend:
Bundespräsident: Dr. Adolf Schärf;
Bundeskanzler: Ing. Julius Raab;
Landeshauptmann: Dr. Hans Tschiggfrey;
Der regierende Fürst von Lichtenstein
Erzbischof Dr. Rohracher von Salzburg;
Die Gattin des französischen Botschafters in Österreich;
Dr. Silvius Magnago, Regionalratspräsident und Obmann der Südtiroler Volkspartei;
Ing. Alois Pupp, Landeshauptmann von Südtirol;
Dr. Oberhammer, Obmann der ÖVP von Nordtirol.
Die Teilnehmer am Festzug vom 13. September 1959 in Innsbruck der Schützenkompanie Eppan:
Hauptmann: Helmuth von Lutz
Oberleutnant: Karl Ortler
Fahnenleutnant: Karl Zublasin
Fähnrich: Franz Niedermayr
Fähnrich: Leo Ortler
Schütze: Josef Kasseroler
Schütze: August Meraner
Schütze: Heinz Sanin
Schütze: Alois Schwarz
Schütze: Rudolf Spitaler
Schütze: Ludwig Spitaler
Schütze: Edmund Spitaler
Schütze: Siegfried Warasin
Schütze: Johann Pichler
Schütze: Siegfried Werth
Schütze: Karl Mauracher
Schütze: Karl Niedermayr
Schütze: Franz Hafner
Schütze: Robert Meraner
Schütze: Josef Werth
Schütze: Rudolf Luggin
Schütze: Karl Maier
Schütze: Richard Kofler
Schütze: Georg Ohnewein
Schütze: Hans Lutz
Schütze: Egon Schwarz
Marketenderin: Martha Schmidl
Marketenderin: Margareth Zanetti

Das Jahr 1959 bot noch Anlass für zwei weitere schöne Fahrten. Am 20. September nahm eine Fahnenabordnung mit Karl Zublasing, Franz Niedermayr und Johann Pichler an der Erzherzog-Johann-Feier in Graz teil und brachte einen gewaltigen Eindruck nach Hause. Dieser Habsburger war nicht nur die Seele der Tiroler Freiheitskriege gewesen und ein profunder Kenner unserer Heimat, sondern 1848 wurde er auch Reichsverweser in Frankfurt. Mit Eppan blieb auf viele Jahre die erzherzogliche Familie über den Besitz des Schlosses St. Valentin auf Berg innig verbunden. Die Teilnahme an der150-Jahrfeier in Altersried mit einer Fahnenabordnung und den Schützen Max Federa, Edmund Spitaler und Alois Schwarz und der alten kostbaren Sturmfahne von 1703 erbrachte eine Welle von Begeisterung, die in der Aufführung des gemalten Schauspielers „Die Freiheitskämpfe im Jahre 1809″ gipfelte. Für Girlan war es ein großer Freudentag, als zur Einweihung des neuen Kriegerdenkmals für die Toten des Zweiten Weltkrieges am 26. November 1959 die gesamte Schützenkompanie Eppan, verstärkt durch Kameraden aus Kaltern zum ersten Mal in Girlan offiziell auftritt. Bildhauer Ignaz Gabloner hat dieses beeindruckende Mahnmal sinnvoll gestaltet. Oberleutnant Karl Ortler war der Ideator im Denkmalkomitee.

 

VERMÄHLUNG DES BÜRGERMEISTERS

Mit ihren vielseitigen Aufgaben nimmt es die junge wiedergegründete Kompanie sehr ernst, wobei nicht nur immer Vergangenheit, sondern auch die Gegenwart einbezogen wird. Das zeigt im Jahre 1960 die Überraschung, die von den Schützen zur Vermählung des Bürgermeisters Fritz Dellago mit Midi Koppelstätter aus Girlan am 15. Februar bereitet wurde. Ein Zeichen des Dankes für das beständige Wohlwollen, das der Bürgermeister der Schützenkompanie Eppan immer bekundet hatte. Turmbögen mit Transparenten am Ein- und Ausgang des Dorfes, eines mit dem sinnigen Vers: „Eppan hat heut Freudentag, weil Herr Bürgermeister Hochzeit hat“, lockerten die Stimmung. Am Rathausplatz stand die Kompanie in Habtachtstellung und der Jungschütze Hans von Lutz trug ein Gedicht vor. Besonders positiv bewertete die Bevölkerung die Teilnahme der Schützen an der Fronleichnamsprozession, zum ersten Mal wieder seit dem Ersten Weltkrieg. Dieses Ereignis weckte manche schöne Erinnerung an damals. Am Schützenfest in Neumarkt am 19. Juli war die Kompanie mit einer Fahnenabordnung vertreten. Es war eine derartige Hitze, dass sich während der Feldmesse die Kerzen bogen und der Feldaltar anfing zu brennen. Ein weiterer Höhepunkt für die junge Kompanie war das am 29. Juni 1960 am Stroblhof veranstaltete erste Nachkriegsfest der Schützenkompanie. Eine mehrwöchige Vorbereitung und eine bis ins Kleinste durchgedachte Organisation garantierten für ein gutes Gelingen des Festes. Die herrliche Lage des Stroblhofes und der schön hergerichtete Festplatz überraschte die großen, freudiggestimmten Massen von Menschen. Viele Spiele und flotte Musikeinlagen der Musikkapelle von Kaltern und St. Michael erfreuten jung und alt. Bei den Älteren wurden Erinnerungen an verklungene Zeiten geweckt, bei den Jungen die Freude am Dasein. Die Preise von Speise und Trank waren niedrig bemessen, wodurch im gesamten die Kompanie viele Sympathien erwerben konnte.
Wegen der zahlreichen Sprengattentate im ganzen Lande wurden 1960 die Schützenkompanien und das Tragen der Tracht verboten.

 

DER PROVISORISCHE AUSSCHUSS

Für die begeisterten Männer war es sehr schmerzlich, dass in den sechziger Jahren jede Aktivität durch gesetzliche Bestimmungen unterbunden wurde. Die Kompanie wurde zwar nicht aufgelassen, es kam aber zu keinen Versammlungen mehr und selbst an großen Feiern und anderen besonderen Anlässen durfte man nicht mehr mit der Tracht ausrücken. Offiziell traf sich die Kompanie erstmals am 2. Februar 1968 wieder zu einer Vollversammlung, während deren Verlauf ein provisorischer Ausschuss von sieben Personen gewählt wurde. Am 31. Jänner 1969 kam es schließlich zu einer ordentlichen Vollversammlung mit Wahl der neuen Kommandantschaft, aus der Josef Kasseroler als Hauptmann hervorging.
Am 1. Juni 1969 ist eine Fahnenabordnung beim Bezirksschützenfest in Auer. Im selben Jahre konnte sich die Kompanie auch wieder an der Herz-Jesu-Prozession in Girlan beteiligen und am Abend des 15. Juni 1969 sah man seit mehreren Jahren zum ersten Mal wieder die Feuer auf den Hügeln und Bergen um unser Tal brennen. Für die Eppaner Schützen ist es auch als ein großer Erfolg anzusehen, dass am 11. und 12. Juli 1970 das 4. Bezirksschützenfest in ihrer Heimatgemeinde abgehalten wurde. Über 400 Schützen und Musikkapellen aus allen Landesteilen Tirols nahmen daran teil. Beeindruckend war der prachtvoll gestaltete Umzug vom Bahnhofsplatz ausgehend, durch die mit Fahnen beflaggten Straßen zum Festplatz hin. Nachstehend die Preisliste vom 4. Bezirksschützenfest in Eppan.

Ein Kuriosum für heute:
1/2 Huhn 800 Lire
Bratwurst 350 Lire
7/10 l Wein 800 Lire
1 Glas 7/10 Wein 150 Lire
1 l Wein 500 Lire
1/2 l Wein 300 Lire
1 Glas Wein 70 Lire
Aranciata 150 Lire
Bier 300 Lire
Jägermeister 250 Lire

Die Schützenkompanie Eppan beteiligt sich am 30. August 1970 mit 18 Mann und der Fahne von 1848 an der Bischofsweihe des Bundeskuraten der Tiroler Schützenkompanien in Innsbruck. Im selben Jahr nimmt sie am 11. Oktober mit 25 Mann und 2 Marketenderinnen und der Fahne von 1848 am 1. Landesschützentreffen des Südtiroler Schützenbundes zur Weihe der neuen Bundesfahne teil. Der großartige Festzug durch die Straßen Merans war Mittelpunkt einer unübersehbaren Menschenmenge. Bereits am 11. Februar1971 findet die ordentliche Vollversammlung im Gasthof Falkenkeller in Girlan statt mit Neuwahl der Kommandantschaft. Bezirksmajor Walter Mayr führte den Vorsitz. Josef Kasseroler wird wieder zum Hauptmann gewählt. Bei dieser Versammlung wird August Meraner zum Ehrenfähnrich ernannt.
Es gibt kaum ein größeres Schützentreffen diesseits und jenseits der Grenze, an dem nicht eine Abordnung der Schützenkompanie Eppan teilnähme, die überall mit großer Herzlichkeit empfangen wird: so in Innsbruck, Brixen, Matrei am Brenner, Graz, Meran, Sterzing, Auer, Neumarkt, Kurtatsch, Tramin usw. Viele Gedenkmedaillen und Bänder künden davon. Ebenso verschönern die Schützen der Großgemeinde Eppan seit ihrer Neugründung durch ihre geschlossene Teilnahme die altehrwürdigen Brauchtumsfeste, weltliche und kirchliche Feiern, besonders die Heldengedenkfeiern. Sie sorgen auch, dass die Dörfer bei diesen Anlässen mit unseren Tiroler Fahnen reichlich geschmückt sind. So ist die Schützenkompanie Eppan mit 19 Schützen und 2 Marketenderinnen bei der Katharina-Lanz-Feier in St. Vigil in Enneberg am 19. September 1971 vertreten. Viele Schützen und Musikkapellen aus allen Teilen Tirols nahmen an dem Gedenken an das Heldenmädchen von Spinges von Anno 1797 teil, in deren Heimatort ihre Statue errichtet wird. Bei der Abschiedsfeier für Pfarrer Felix De Nicolo am 10. September 1972 von seiner Heimatgemeinde ist selbstverständlich neben anderen Vereinen auch die Schützenkompanie vertreten. Man kann sie nun nicht mehr aus dem Dorfbild wegdenken, da sie bei allen bedeutenden Geschehnissen in Erscheinung tritt.
Im Jahre 1971 bahnte sich zwischen der Schützenkompanie Fritzens unter ihrem Hauptmann Hans Angerer und dem Schützenhauptmann Sepp Kasseroler von der Eppaner Kompanie eine herzliche Freundschaft an. Am 16. Juli 1972 kam es zur Partnerschaft zwischen den beiden Kompanien und am 5. November desselben Jahres in Fritzens zum ersten Partnerschaftstreffen.

 

1. PARTNERSCHAFTSTREFFEN IN FRITZENS

Mit Böllerschüssen wurde die 30 Mann starke Kompanie aus Eppan willkommen geheißen. Mit der Musikkapelle Fritzens und anderen Vereinsabordnungen begaben wir uns zur Ortskirche, um gemeinsam den Gottesdienst zu feiern.
Nach der Messfeier fand eine Heldenehrung am Kriegsdenkmal statt. Schützen der beiden Kompanien legten Kränze nieder.
Anschließend marschierten die Schützenformationen an den Ehrengästen vorbei, zum Fritznerhof, wo die Mittagstafel gedeckt war. Vor dem Gasthof gaben die Fritzner Schützen mit ihren Stutzen eine Ehrensalve ab. Sie galt den Eppaner Schützen. Beim Mittagessen hielten der Schützenhauptmann von Fritzens Hans Angerer und Sepp Kasseroler Ansprachen. In treffenden Worten sagte Sepp Kasseroler: „Wir wissen um den Wert der Kameradschaft. Darum halten wir eisern daran fest. Uns Schützen aus Nord- und Südtirol verbindet aber noch mehr, nämlich eine jahrhundertealte Tradition und die gleiche geschichtliche Vergangenheit. Der Zusammenhalt der Tiroler Schützen bestärkt uns in der Treue und Liebe zur Heimat, und gibt uns die Kraft, stets für Recht und Freiheit einzutreten.“ Nach dem Mittagessen fand das Schießen auf der Festscheibestatt. Der übrige Nachmittag war der gemütlichen Unterhaltung und dem kameradschaftlichen Zusammensein vorbehalten, die gegen Abend ihren Ausklang fanden.
Seit der Partnerschaftsgründung fährt die Schützenkompanie Eppan alljährlich nach Fritzens, um bei der Kriegerjahrtagsfeier, die immer am Samstag nach Allerheiligen stattfindet, mitzuwirken.

 

HAUPTMANN JOSEF KASSEROLER ZUM DRITTEN MAL GEWÄHLT

Zum dritten Mal wird am 24. März 1973 bei der ordentlichen Vollversammlung unter dem Vorsitz des Bezirksmajor Hans Staffler Sepp Kasseroler zum Hauptmann gewählt.
Beim Bezirksschützenfest am Ritten nimmt die Schützenkompanie mit 21 Schützen und 2 Marketenderinnen teil und am 8. Dezember nimmt sie mit mehreren hundert Schützenabordnungen und Kompanien an der Gedächtnisfeier für Sepp Kerschbaumer und die Gefallenen teil. Eine starke Abordnung der Schützenkompanie Eppan nimmt am 8. Juli 1974 an der Beerdigung des Gemeindearztes von Eppan, Dr. Karl Gallmetzer, teil. Der Kameradschaftsabend der Schützenkompanie Eppan am 8. Februar 1975 war super. Dabei wurden erstmals Auszeichnungen für 15jährige Mitgliedschaft vergeben. 13 Schützen werden mit der Verdienstmedaille geehrt.
Am 8. März 1975 erfolgte die ordentliche Vollversammlung mit Neuwahl der Kommandantschaft. Zum neuen Hauptmann wird Franz Niedermayr gewählt.
Bei einem Buschbrand oberhalb der Gand in Eppan am 29. April 1975 kam Otto Petermeier, Kommandant der Freiw. Feuerwehr Frangart, während der Löscharbeiten auf tragische Weise ums Leben. Neben vielen Feuerwehrleuten und anderen Vereinen und Freunden nimmt auch die Schützenkompanie Eppan an der Beerdigung mit 25 Mann teil. Der ehemalige Schützenmajor Jörg Klotz verstarb in Österreich. Eine Eppaner Schützenabordnung nimmt an der Beerdigung in St. Leonhard in Passeier trotz schlechtem Wetter teil. Bei der Hochzeit des Landesrates Sepp Mayr am 21. Februar 1976 in St. Pauls stehen vor der Pfarrkirche die Schützen Spalier und wünschen dem Brautpaar alles Gute. Der Landesrat war einst Mitglied des Komitees für die Wiedergründung der Schützenkompanie Eppan.
Das Bezirksschützenfest des Bezirkes Bozen Unterland fand am 23. Mai 1976 in Bozen statt. Auch die Eppaner Schützen sind unter den rund 500 Schützen und Marketenderinnen mit dabei.

 

DIE NEUE FAHNE

Die Kompanie besaß bis zu diesem Zeitpunkt drei Fahnen aus den Jahren 1703,1848 und 1901. Eine ständige Benutzung dieser historischen Fahnen zu den verschiedensten Anlässen im In- und Ausland war für diese wertvollen Unikate nicht mehr vertretbar. Außerdem sollten sie geschont werden, um künftigen Generationen erhalten zu bleiben. Aus diesem Grunde entschloss sich die Kompanie unter ihrem Hauptmann Franz Niedermayr, eine vierte Fahne anzuschaffen. Die großen Feierlichkeiten wegen der Weihe wurden für den 5. und 6. Juni 1976 festgelegt. Es wurde auch zu dem Anlasse eine Festschrift von Prof. Dr. Karl Zani vorbereitet. Nach dem gelungenen Abendkonzert der Musikkapelle St. Pauls am Pfingstsamstag, folgte der Höhepunkt am Sonntag. Pfingsten, das liebliche Fest war gekommen.
Am Pfingstsonntag Vormittag versammelten sich auf dem Schulplatz in St. Michael viele Gemeindebürger, Festgäste und Ehrengäste sowie zahlreiche Feriengäste. Die Fahnenabordnungen der Musikkapelle St. Pauls, St. Michael, Girlan, der Feuerwehren von St. Michael, Girlan und Perdonig, der Schützengilde von Eppan, die Bundesfahne der Südtiroler Schützenkompanien, die vollzählige Schützenkompanie Fritzens aus Nordtirol, eine Vertretung der bayerischen Gebirgsschützen und viele andere Zuschauer waren zur Weihe der Fahne der Schützenkompanie Eppan auf dem Festplatz versammelt. Unter den Ehrengästen war der Schirmherr dieses Festes, Bürgermeister Fritz Dellago, die Fahnenpatin Fräulein Katherina Riz und deren Vater Roland Riz, Abgeordneter in Rom, Landesrat Sepp Mayr, der Gemeinderat von Eppan, Bürgermeister Hubert Lindner aus Fritzens in Tirol, Landeskommandantstellvertreter Luis Piok, Lkv. der bayerischen Gebirgsschützen Hans Stadier u.v.a.
Um 10.30 Uhr stellten sich die Fahnenabordnungen nach dem Einmarsch um den Feldaltar auf, wo der Ortspfarrer unter großer Ergriffenheit der Anwesenden die Feldmesse und die sakralen Handlungen der Fahnenweihe vornahm. Nach der Weihe heftete die Fahnenpatin Katherina Riz eine schöne Fahnenschleife an die Fahne und überreichte sie dem Fähnrich. Die neue, nun geweihte Fahne ist eine grün-weiß-grüne Streifenfahne in kostbarer Seide und trägt im weißen Streifen des Averses ein rotes Herz und die Inschrift: „Wir geloben Dir aufs Neue – Jesu Herz Dir ewige Treue!“
Dagegen thront im weißen, mit reichen Eckverzierungen versehenen Feld des Reverses der gekrönte Tiroler Adler, umgeben von der Beschriftung: „Schützenkompanie Eppan“ mit dem Gemeindewappen im untern Feld und den Jahrzahlen 1959-1976.

Landeskommandantstellvertreter Luis Piok gedachte in einer kurzen Rede aller Opfer der Kriege, worauf die Musikkapelle St. Michael das Lied vom guten Kameraden spielte. Eine Abordnung der Eppaner Schützen trug einen Lorbeerkranz zum Ehrenmal am Ortsfriedhof zum Gedenken für alle Gefallenen der Großgemeinde Eppan. Bürgermeister Fritz Dellago begrüßte alle Ehrengäste und Versammelten, besonders die Partnerschaftskompanie Fritzens, mit der die Eppaner Schützen schon seit Jahren eine tiefe Freundschaft pflegen, und die bayerischen Gebirgsschützen, wobei er in humorvoller Weise sagte: „Einst waren Sie unsere Feinde, aber das wollen wir vergessen, dafür sind Sie heute unsere lieben Gäste.“ Auf die neue Fahne hinweisend, sagte der Bürgermeister, „diese Fahne wurde angeschafft, damit die alten ehrwürdigen Fahnen von 1703 und 1848 mehr geschont und so den künftigen Generationen erhalten bleiben.“
Bürgermeister Hubert Lindner aus Fritzens dankte in einfachen Worten für die Einladung zu dieser Feier und drückte den Wunsch aus, die Eppaner auf einem Gegenbesuch beim Schützenjahrtag in Fritzens mit ihrem Bürgermeister zu sehen. Für die neue Fahne übergab er eine Schleife mit der Inschrift: „Unserer Partnerschaftskompanie zur Fahnenweihe 1976, gewidmet Schützenkompanie Fritzens.“
Darauf begab sich die Festgemeinde auf den nahe gelegenen Parkplatz, wo ein Gedenkstein aus Porphyr zu Ehren des Malers Hans Weber-Tyrol eingeweiht wurde. Bürgermeister Dellago skizzierte in seiner Rede das Leben und Wirken des bedeutenden Künstlers, der in Eppan seine zweite Heimat gefunden hatte, und benannte den Parkplatz in Hans-Weber-Tyrol-Platz.
Das strahlende Pfingstwetter, die bunten Fahnen und die farbenprächtigen Trachten der Schützen, die rund um den Park Aufstellung genommen hatten, boten ein Bild, das Eppan kaum jemals in solcher Buntheit erlebt haben dürfte. Der Eppaner Schützenhauptmann Franz Niedermayr dankte allen, besonders dem Bürgermeister Fritz Dellago für die tatkräftige Unterstützung. Die Schützenkompanie Eppan hatte zu dem Anlass eine schöne Festschrift herausgebracht und verteilt.
Beim Einmarsch am Nachmittag mit Defilierung am Hauptplatz wurde den Schützen und Fahnenabordnungen sowie den Musikkapellen viel Beifall gegeben. Es war ein prächtiges Bild, das weit über den Rahmen eines Ortsgeschehens hinausging und von Einheimischen und Gästen in seiner schillernden Buntheit richtig genossen wurde. Es war ein Fest der Gemeinde, ein Fest der Gemeinschaft, ein Schützenfest, das in der Großgemeinde Eppan noch lange in Erinnerung weiterleben wird.

 

SOZIALE HILFELEISTUNG

Nicht nur die Erhaltung von Sitte und Brauchtum, von Kulturgütern der Heimatgemeinde setzen sich als Aufgabe die Eppaner Schützen, sonder wenn es gilt dem Nächsten in Not und bei Unglücksfällen zu helfen, spricht ihr Herz mit. Nach dem großen Erdbeben im Friaul 1976 fährt knapp vor Weihnachten am 20. Dezember eine Abordnung der Schützenkompanie Eppan zusammen mit einer Delegation des SVP Koordinierungsausschusses in die deutschen Gemeinden des Kanaltales, um den dortigen Erdbebengeschädigten Spenden zu überreichen.

 

SEBASTIANIFEIER IN GIRLAN

Am Sebastianisonntag, den 23. Jänner 1977 trafen sich um 9 Uhr die Schützenkompanie Eppan und die Musikkapelle Girlan.
Nach der Meldung der Schützenkompanie an Bürgermeister Fritz Dellago und Landesrat Sepp Mayr, zogen alle gemeinsam zur Kirche, wo eine hl. Messe für alle verstorbenen Schützen gefeiert wurde. Die Messfeier wurde vom Ortspfarrer Hochw. Sebastian Kröss gefeiert, der mit seinen Ansprachen alle Kirchenbesucher begeisterte. Nach der Messe wurde am Kirchplatz dem Bürgermeister und Landesrat je ein Schützenhut überreicht. Vor dem Gasthof „Hirschen“ präsentierte sich die Schützenkompanie. Dazu spielte die Musikkapelle eine flotten Marsch. Im Gasthof wurde eine außerordentliche Vollversammlung eröffnet und die Tätigkeit von 1959 bis 1977 in groben Umrissen dargelegt. In diesem Zusammenhang wurde dem Bürgermeister und Landesrat je eine Ehrenurkunde für ihre Verdienste um die Schützenkompanie Eppan überreicht. Die beiden Geehrten bedankten sich für die Ehrenmitgliedschaft und versprachen, die Schützenkompanie weiterhin moralisch zu unterstützen. Unter dem Vorsitz von Bezirksmajor Richard Pfeifhofer fand am 5. März 1977 die ordentliche Vollversammlung und Neuwahl der Kommandantschaft statt, bei der Franz Niedermayr als Hauptmann wieder bestätigt wurde.
Am 5. Juni 1977 verlieh die Gemeinde Eppan ihrem Bürgermeister Fritz Dellago die Ehrenbürgerschaft mit folgender Begründung: „In Anbetracht, dass er mit Einsatz all seiner hervorragenden und darum allseits hochgeschätzten auf das Gemeinwohl bedachten Kräfte als Bürgermeister für 25 Jahre der Gemeindeverwaltung vorgestanden hat.“ Fritz Dellago ist Ehrenmitglied der Schützenkompanie Eppan und feiert auf den Tag genau das 25jährige Jubiläum seiner Wahl zum ersten Bürger der Gemeinde Eppan. Eine große Anzahl von Eppaner Bürgern hatte sich auf dem Schulplatz versammelt, um die Ehrung ihres geachteten und verdienten Bürgers mitzuerleben und den farbenprächtigen Aufmarsch der Musikkapellen, Schützen und Feuerwehren zu bewundern.
Am 11. September 1977 fanden sich auch die Schützen beim Empfang des neuen Pfarrers von St. Michael ein.
Bei der am 11. Februar 1978 stattgefundenen Vollversammlung und Neuwahl der Kommandantschaft wurde Karl Zublasing zum neuen Hauptmann gewählt.
Am 8. August nahm die Schützenkompanie Eppan von ihrer treuen Marketenderin Marlene Mayr für immer Abschied. Eine überaus große Trauergemeinde begleitete Marlene auf ihrem letzten Weg.

 

GROSSES SCHÜTZENFEST IN BOZEN

Am großartigen 2. Landesfest der Südtiroler Schützen und 2. Alpenregionsfest am 20. Mai 1979 in der Landeshauptstadt nahmen bei 6000 Schützen und Musikkapellen aus allen Teilen Tirols und Bayerns teil. Das Schützenfest in seinem prächtigen Verlauf bekundete wiederum, dass die Alpenregion der Schützen lebt. Die Schützenkompanie war mit 32 Mann und zum ersten Mal mit 4 Marketenderinnen auf diesem Fest vertreten.

 

ZWEI SCHÜTZENKOMPANIEN

Am 19. Mai 1980 erfolgte in Kameradschaft die Trennung zwischen den Eppaner und Girlaner Schützen, die sich am 20. Februar 1981 bei einer Vollversammlung im Gasthaus Rössl in Girlan zur Schützenkompanie Girlan konstituierten. Nun sind in der Gemeinde Eppan zwei Schützenkompanien. Beide nehmen am 9. September 1984 zur 175. Jahrfeier am Landesfestzug in Innsbruck teil.
Bei der Feier zum 50jährigen Bestandjubiläum der Partnerschaftskompanie Fritzens am 12. und 13. Juli 1980 waren die Eppaner Schützen vollzählig vertreten.
Bei der ordentlichen Vollversammlung mit Neuwahl der Kommandantschaft am 31. Jänner 1981 wurde Hauptmann Karl Zublasing wieder bestätigt. Am 4. Februar 1981 wurde der Ehrenfähnrich August Meraner im Alter von 88 Jahren zu Grabe getragen. Die Beliebtheit vom „Vater Gustl“ bekundeten seine Mitbürger durch die große Beteiligung am Trauerzuge. Das Titelbild der Festschrift zur Fahnenweihe im Jahre 1976 zeigt den Ehrenfähnrich Meraner mit der Sturmfahne von 1848, im Hintergrund sinnvoll das Schloss Hocheppan. Auch die Schützenkompanie Eppan war am 23. Mai 1982 beim 5. Alpenregionsfest in Brixen dabei. An die 6000 Schützen und Musikkapellen aus ganz Tirol und Bayern bekundeten bei diesem Treffen die Zusammengehörigkeit der Alpenländer.

 

FESTE FEIERN

Feste muss man feiern, wie sie fallen. So hatte das Schützenfest 1981 einen guten finanziellen, aber vor allem einen tiefwirkenden Erfolg bei der gesamten Bevölkerung von Eppan, was für einen Verein sehr wichtig ist.
Die Schützenkompanie beteiligte sich mit einer Abordnung am 31. Mai bei der Fahnenweihe der Kompanie Burgstall; am 1. Juni bei der Beerdigung des ehemaligen Hauptmanns der Tierser Kompanie; am 14. Juni beim 7. Bezirksfest in Auer; am 21. Juni bei der Fronleichnamsprozession sowie am 28. Juni in Kompaniestärke bei der Herz-Jesu-Prozession. Kurz hintereinander wurden zwei Kommandantschaftssitzungen am 29. Juni und am 7. Juli gehalten. Sei es beim Schützenfest in Gummer am 5. Juli wie bei der 25-Jahrfeier der Schützenkompanie Trens waren Abordnungen unserer Kompanie vertreten. Das Eppaner Schützenfest war von der außerordentlichen Vollversammlung für den 25. und 26. Juli festgelegt worden. Aber der 25. fiel buchstäblich ins Wasser, da der ganze Tag verregnet war. Man beschloss daher ein Konzert unter der Woche zu halten, um den verregneten Tag einzubringen.

 

 

ZUR ALTEN HISTORISCHEN TRACHT

Wie das Jahr 1982 war auch 1983 erfüllt von den normalen Aktivitäten der Kompanie, wie Ausschusssitzungen, Sebastianifeier am 23. Jänner, Vollversammlung und Bezirksvollversammlung, Andreas-Hofer-Feier in den verschiedenen Fraktionen und nachmittägige Landesgedenkfeier in Meran am 20. Februar, außerordentliche Vollversammlung oder Teilnahme bei der Klausurtagung des SSB im Grieser Kulturheim am 12. November. Bei der ordentlichen Vollversammlung am 7. März in der Blauen Traube wurde ein wichtiger Punkt der Tagesordnung gutgeheißen, nämlich die Anschaffung der alten historischen Tracht. Bei der Auflösung der Schützenkompanie im Jahre 1924 musste die Tracht, und zwar die altertümlichen Röckler und die Schützenhüte, bei der Behörde abgeliefert werden, da sie von den politischen Machthabern als Ausrüstungsgegenstand einer „Uniform“ (divisa) angesehen wurden. Sie blieben in einer Truhe im alten Gemeindehaus verwahrt. Im Jahre 1928 ließ der politische Sekretär Vendrame verschiedene Musikanten der Musikkapellen von St. Michael, St. Pauls und Girlan mit den aus der Truhe im Gemeindehaus geholten Schützenröcklern und Schützenhüten einkleiden, um mit dieser neu eingekleideten Kapelle am Trachtenfest in Venedig am 9. September 1928 als 39. Trachtengruppe (Comune di Appiano – Alto Adige) mit Fahne teilzunehmen. Hernach verlieren sich die Hinweise über diese Trachtenstücke. Als der Leutnant Edmund Spitaler mit großem persönlichen Einsatz Nachforschungen betrieb, konnte er nur noch ein vollständiges Röckl auffinden, das dem Trachtenschneider als Grundlage für den Schnitt diente, da die Fotos dazu wenig auszuwerten waren.

Diese alte historische Tracht geht in Aufbau, Schnitt und Dekor auf das Jahr 1848 zurück und gilt als die überlieferte Tracht der Schützen von Eppan. Gerade um das Jahr 1928, wie wir gesehen haben und wie durch ein Foto belegt ist, veredelte sich der Begriff „divisa“, der zur Beschlagnahme der Tracht geführt hatte wieder zum Begriff „Costume“ (= Tracht).

 

IM GEDENKJAHR 1984

Zum Tiroler Gedenkjahr, das sich mit dem Wiedergründungsjubiläum überschnitt, haben auch die Eppaner Schützen ihren Beitrag geleistet. Aber lassen wir den Chronisten zu Worte kommen: „1984 war das Jahr der vielen Gedenkfeiern, das Jahr der Jubiläen, eben das Tiroler Bedenk- und Gedenkjahr. Sehr viel wurde über die Geschichte und Kultur Tirols geschrieben und geredet. Viel Gutes, aber auch viel Schlechtes. Sehr viele Veranstaltungen liefen unter dem Motto: „Aus Anlass zum Tiroler Gedenkjahr“. Sicher verdienen nicht alle diesen Namen. Wir sollen aber bestrebt sein, Echtes vom Unechten zu unterscheiden. Möge aus den schönen Sonntagsreden, die so manche geschwungen haben, auch in den kommenden Jahren etwas übrig bleiben, Tirol so zu halten, mit seinem Brauchtum und seiner Sprache, eben mit seiner unverfälschten Kultur. Wir müssen sie pflegen und bewahren und da haben wir Schützen eine große Aufgabe“. Verschiedene Höhepunkte brachte uns dieses Jahr. Einer davon ist unser 25stes Gründungsjubiläum, welches wir am Sebastianisonntag abhielten. Zahlreiche Ehrengäste nahmen an dieser Feier teil. Darunter der Bürgermeister, der Pfarrer, der Bezirksmajor und eine Abordnung unserer Partnerschaftskompanie Fritzens mit ihrem Hauptmann, um nur einige zu nennen.

 

SCHÜTZENTRACHT VOM JAHRE 1848

Ein weiterer Höhepunkt war die Anschaffung der alten historischen Eppaner Schützentracht. Durch diese Anschaffung wurde ein Stück vergessenes Kulturgut wieder neu belebt. Am Fronleichnamssonntag stellten die Schützen die neue Tracht der Bevölkerung vor. Bei der Prozession nahmen 27 Schützen und 4 Marketenderinnen teil. Anschließend an diese Feier wurden Leo Ortler und Edmund Spitaler mit der bronzenen Verdienstmedaille ausgezeichnet und Karl Zublasing zum Ehrenhauptmann ernannt. Große Verdienste um die Beschaffung der historischen Tracht hatte sich Leutnant Edmund Spitaler erworben, der sozusagen die Seele bei dieser Initiative gewesen ist. Spitaler gelang es, ein Originalröckl und Fotos aufzuspüren, die die zwanziger und dreißiger Jahre überlebt hatten. Dadurch konnte die historische Tracht von 1848 stilecht erneuert werden.

Der große Landesfestzug am 9. September in Innsbruck stellte den absoluten Höhepunkt im Tiroler Gedenkjahr dar. In beeindruckender Weise wurde dabei die geistige und kulturelle Einheit Tirols demonstriert, wie es wohl nur alle 25 Jahre geschieht. Viele Schützen erlebten nun zum zweiten Mal dieses gewaltige, perfekt organisierte Ereignis, das zum bleibenden Erlebnis wurde. Bei der ordentlichen Vollversammlung vom 3. März wurde Reinhard Gaiser zum neuen Schützenhauptmann gewählt.

 

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