Die Wiedergründung
Ein neuer Anfang in bewegten Zeiten

Im Gedenkjahr 1959 leiteten einige heimatbewusste Männer die Wiedergründung der Schützenkompanie Eppan in die Wege. Am 4. Juli kam es zur Gründungsversammlung, zu der 60 Personen aus allen Fraktionen der Großgemeinde gekommen waren. Der vom provisorischen Gründungsausschuss beauftragte Lehrer Alois Schwarz leitete die Versammlung. Die Finanzierung der teuren Tracht, die jeder selbst zu entrichten hatte, hielt so manchen davon ab, der Kompanie beizutreten. Trotzdem zählte die an diesem Tag ins Leben gerufene Kompanie 18 aktive und 7 unterstützende Mitglieder.  

Am 25. Juli 1959 erfolgte die erste ordentliche Generalversammlung, aus deren Reihen Helmut von Lutz zum Hauptmann hervorging. Die erste Ausrückung fand am 12. September 1959 beim Landesfestumzug in Innsbruck statt. In der Heimatgemeinde wurde erstmals bei der Fronleichnamsprozession am 16. Juni 1960 ausgerückt. Schmerzhaft war es für die begeisterten Männer, als in den sechziger Jahren jede Aktivität durch gesetzliche Bestimmungen unterbunden wurde.

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Ein harter Rückschlag – Stillstand und Wiedererwachen

Von gesetzlichen Einschränkungen zur Wiederbelebung der Schützenbewegung.

Die Kompanie löste sich zwar nicht auf, doch in Tracht kam es zu keiner Versammlung und zu keiner Ausrückung mehr. Erst am 2. Februar 1968 trafen sich die Mitglieder wieder zu einer Vollversammlung, in deren Verlauf ein provisorischer Ausschuss gewählt wurde. Schließlich kam es am 31. Jänner 1969 zu einer ordentlichen Vollversammlung mit Wahl der Kommandantschaft, bei der Josef Kasseroller zum Hauptmann gewählt wurde. Ein großer Erfolg war das 4. Bezirksschützenfest, das die Eppaner Schützen am 12. Juli 1970 ausrichten durften. Ein weiterer Höhepunkt war die Gründung einer Partnerschaft mit der Schützenkompanie aus Fritzens in Tirol. Am 8. März 1975 wurde Franz Niedermayr zum neuen Hauptmann gewählt. Er führte 1977 das Fest des Heiligen Sebastian ein, das seither jährlich gefeiert wird. Am Pfingstsonntag 1976 erfolgte die Segnung der neu angeschafften Schützenfahne, deren Patin Katharina Riz ist.

Wandel und Herausforderungen – Von Trennungen und Traditionen

Neue Hauptleute und die Einführung der historischen Tracht.

Am 11. September 1978 wurde Karl Zublasing zum neuen Hauptmann gewählt. Ein einschneidendes Ereignis war der 19. Mai 1980, als es zur Trennung der Eppaner und Girlaner Schützen kam, wodurch Girlan eine eigene Kompanie erhielt. Bei der ordentlichen Generalversammlung am 3. März 1984 löste Reinhard Gaiser den bisherigen Hauptmann Karl Zublasing ab. Erstmals rückte die Kompanie in ihrer historischen Tracht bei der Fronleichnamsfeier 1984 aus. Die Einführung dieser Tracht war das Verdienst des engagierten Leutnants Edmund Spitaler. Das 4. Landesschützenfest vom 25. bis 27. August 1989, das von der Kompanie ausgerichtet wurde, entwickelte sich zu einem beeindruckenden Fest.

Ein neuer Name und neue Partnerschaften

Die Umbenennung zu Ehren Sepp Kerschbaumers und der Ausbau der Freundschaften.

Am 23. Jänner 1994 nahm die Kompanie im Rahmen der Sebastianifeier den 30. Todestag von Sepp Kerschbaumer zum Anlass, die Schützenkompanie Eppan in „Schützenkompanie Sepp Kerschbaumer“ umzubenennen. 1997 wurde die Eppaner Kompanie erneut mit der Austragung des Bezirksfestes beauftragt. Neben vielen Ausrückungen im gesamten Tiroler Raum und Bayern organisiert die Kompanie zahlreiche Veranstaltungen, wie Ausstellungen, Vorträge und Konzerte, und widmet sich der Renovierung von Bildstöcklen, Kapellen und Marterlen. 2006 löste sich die Kompanie Girlan auf, und die verbliebenen Mitglieder traten der Eppaner Kompanie bei. 2013 ging die Schützenkompanie Eppan mit der Schützenkompanie Gmund am Tegernsee eine Partnerschaft ein. Am 20. Jänner 2013 kam es zur feierlichen Partnerschaftsgründung.

Beständigkeit und Engagement – Die Kompanie heute
Vom tragischen Verlust zum neuen Vorsitz und die Gründung der Stillen Hilfe.

Nach dem plötzlichen Tod des Hauptmanns Michael Wenter am 8. Mai 2013 übernahm Reinhard Gaiser erneut den Vorsitz der Kompanie. In der Vollversammlung 2020 wurde Maximilian Schmid zum Hauptmann gewählt und löste damit Reinhard Gaiser ab, der das Amt 33 Jahre lang bekleidet hatte. Am 15. Juli 2020 gründete die Kompanie im historischen Gasthof Schenk in Frangart die "Stille Hilfe Sepp Kerschbaumer" mit dem Ziel, unschuldig in Not geratene oder bedürftige Menschen in der Gemeinde Eppan finanziell zu unterstützen. Die Kompanie besteht aktuell aus 58 Schützen, darunter 8 Marketenderinnen und 6 Jungschützen. Zudem zählt die Kompanie 17 unterstützende Mitglieder und 5 Ehrenmitglieder.

Der Hauptmann
Maximilian Schmid

Festhalten am überlieferten Väterglauben
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